In Liechtenstein wurde der Weg für Casinos erst Ende 2016 freigegeben, denn aufgrund des Zollvertrags mit der Schweiz war das Fürstentum lange Zeit an ein Spielbankenverbot gebunden. Dies änderte sich erst durch die per Anfang 2000 aufgrund eines entsprechenden Volksentscheids erfolgte Marktöffnung in der Schweiz. In der Folge wurde in Liechtenstein 2010 ein Geldspielgesetz beschlossen, das zunächst die Vergabe einer einzigen Casino-Konzession vorsah. Da sich dieser Weg jedoch als nicht praktikabel herausstellte, wurde 2016 eine Gesetzesänderung beschlossen, die einen Wechsel von einem Konzessions- zu einem Bewilligungsregime zur Folge hatte. Dadurch wurde der freie Markt geöffnet. Seither kann jeder, der die strengen Bewilligungskriterien erfüllt, eine Spielbank eröffnen.
Im zweiten Halbjahr 2017 wurden in Ruggell und Schaanwald kurz nacheinander zwei Casinos eröffnet. Bis Ende 2020 wuchs die Casino-Anzahl im Fürstentum auf fünf Unternehmen an.
Im Oktober 2020 erfolgte die Gründung des Casino-Verbandes. Der Verband setzt sich für eine geordnete Weiterentwicklung und Stärkung sowohl des Casino-Marktes als auch des Wirtschaftsstandorts Liechtenstein ein. Er dient dem Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den Spielbankenbetreibern und verpflichtet sich einer nachhaltigen Förderung der Reputation der Liechtensteiner Casino-Branche.
Liechtenstein strebte im Bereich der Geldspielregulierung von Anbeginn an höchste Standards an. Die Durchführung von Geldspielen ist deshalb an sehr strenge Voraussetzungen geknüpft, wie sie etwa auch für schweizerische Casinos gelten. Konzessionen und Bewilligungen werden nur an Betreiber erteilt, die über genügend Eigenmittel verfügen, einen einwandfreien Leumund nachweisen können und Gewähr für eine einwandfreie Geschäftsführung bieten. Ebenso unterliegen die Durchführung sowie der Betrieb der Geldspiele allen Beschränkungen, die nach der Praxiserfahrung geboten erscheinen, um einen sicheren und korrekten Spielbetrieb zu gewährleisten, Geldwäscherei und andere Kriminalität fernzuhalten sowie sozial schädlichen Auswirkungen vorzubeugen. So haben Casino-Bewerber unter anderem ein Sicherheitskonzept, ein Sozialkonzept sowie auch ein Sorgfaltspflichtkonzept zur Genehmigung zu unterbreiten.
Der Casino-Verband fühlt sich diesen hohen Standards verpflichtet.
Bruttospielertrag der liechtensteinischen Spielbanken 2020: CHF 77.8 Mio.
Geldspielabgabe der Liechtensteinischen Spielbanken 2020: CHF 26.8 Mio.
Spielsperren per Ende 2020: 2‘366 Personen
Liechtensteiner Spielbanken beschäftigen per Ende 2020 über 400 Personen